Es ist Mitte Dezember, draußen wird es kaum noch hell, die Geschenke für das Weihnachtsfest sind abgehakt, der Baum gekauft. Da wird es dringend Zeit sich Gedanken über das fast abgeschlossene Jahr zu machen und sich Ziele für das kommende Jahr 2012 zu stecken. Für mich war 2011 äußerst spannend, aber meine Pläne sehen ein noch spannenderes Jahr 2012 voraus.
2011: Das Jahr der Vernetzung
Ein Jahr voller spannender Veranstaltungen mit sehr vielen interessanten Begegnungen liegt nun hinter mir. Vernetzung war eines der Hauptziele für mich. Ich wollte Online-Kontakte aus der nicht wirklich greifbaren virtuellen Unendlichkeit des Social Webs in meine Realität holen und mich ganz altmodisch von Angesicht zu Angesicht mit ihnen unterhalten, austauschen oder wie man heute auch gerne sagt: „Socializen“.
Die drei wichtigsten Veranstaltungen dafür waren für mich die re:publica, die NEXT und das BarCamp Hannover. Auf all diesen Veranstaltungen traf ich Menschen, die ich noch nie zuvor gesehen hatte, die mir aber durch Twitter, Facebook und Google+ bereits sehr vertraut waren. Um es für die Social-Network-Skeptiker noch mal auf den Punkt zu bringen, was ich hier schon ausführlicher beschrieben habe: Social Media Plattformen sind auch deshalb so erfolgreich, weil sie auch zu realexistierenden Kontakten führen können – wenn man es denn will!
Auch sonst gab es für mich noch einige spannende Momente zu erleben. Von beklemmenden Gefühlen während meiner ersten Einreise in die USA, über einige Kontakte mit Videokameras und Radiosendungen, bis hin zu vielen schönen Momenten, in denen Artikelideen für meine Tätigkeit für t3n Früchte trugen. Und natürlich bin ich auch sehr froh, dass ich eines meiner Jahresziele erreicht habe, indem ich dieses Blog gestartet habe. Der eine oder andere von euch begleitet mich hier ja jetzt schon eine Weile und ich musste in den letzten Wochen vermehrt die Frage beantworten, warum die Schlagzahl doch stark zurückgegangen ist. Nun, ehrlich gesagt war es nie mein Ziel, mich auf eine bestimmte Frequenz festzulegen. Ich bin der festen Überzeugung, dass jeder Mensch über ein bestimmtes kreatives Potenzial verfügt, das er jeden Tag abrufen kann. Das war für mich in der letzten Zeit einfach zu oft schon vor dem Bloggen verbraucht, weil ich mich nach der t3n-Schreibe noch mit meinen Plänen für die Zukunft beschäftigt habe.
Wer jetzt sagt: „Moment, hat er uns nicht gerade von seinem tollen Jahr 2011 erzählt, was gibt es denn da noch zu ändern?“, den kann ich schon verstehen. Doch für mich ist eines ganz klar: Wer stehen bleibt, wird stehen gelassen! Wer sich auf Erreichtem ausruht, wird nichts Neues mehr erreichen können. Das möchte ich nicht und daher wird 2012 für mich noch spannender als 2011.
2012: Neues kommt auf mich zu
Auch 2012 werde ich unverändert für t3n schreiben, das bleibt vom alten Jahr. Aber es wird auch etwas Neues für mich geben, das nichts mit Journalismus zu tun hat. Wer mich hier und bei t3n verfolgt, wird wissen, dass Social Media meine Passion ist. Das Thema beschäftigt mich schon seit der Zeit, als sich noch nicht mal der Vorgängerbegriff Web 2.0 etabliert hatte. 2011 war für Social Media der Durchbruch – kein Thema stand im Web mehr im Rampenlicht. Und ich bin überzeugt, das wird sich auch 2012 nicht grundlegend ändern. Zwar ist „Social Müdia“ schon zu einer Art Gegenbewegung geworden, aber das ist für mich unproblematisch. Zum einen zeichnet jeden Trend aus, dass es einen Gegentrend gibt. Zum anderen sind es lediglich einige Early Adopter, die keine Lust mehr auf Facebook, Twitter und/oder Google+ haben. Auch das ist nicht neu und bedeutet eigentlich nur, dass es etwas von einem Trend zu einem Massenphänomen geschafft hat.
Wer sich im Social Web genauer umschaut, wird schnell riesiges Potenzial erkennen. Mir geht es dabei nicht nur um die Möglichkeiten, die Social Media Plattformen bieten, sondern vor allem auch um das, was die Unternehmen aus diesen Möglichkeiten machen. „Er war bemüht und hat Talent“, schreibt man in Beurteilungen, wenn man eine Person mag, seine Arbeit aber eigentlich nicht loben kann. So geht es mir sehr oft auf meinen Streifzügen durch die Social Media Landschaft. Es gibt viele Dinge, die Unternehmen aus Unwissenheit einfach falsch angehen, nicht konsequent genug verfolgen oder einfach nicht bedenken. Das ist tragisch, denn bei einigen Unternehmen werden so große Summen verbrannt, ohne dass es jemanden wirklich auffällt.
-> Mir fällt das auf und ich möchte das gerne ändern.
Ich wurde 2011 immer wieder mal um Rat gefragt, wenn es um bestimmte Dinge im Bereich Social Media ging. Ich habe immer gerne geholfen und habe im Nachgang sehr positives Feedback für meine Tipps bekommen. „Warum bist Du eigentlich kein Social Media Consultant?“, wurde ich im Herbst einmal gefragt. Eine Antwort wusste ich nicht und so überspielte ich es mit einem Lachen. Aber die Saat war damit gestreut und der Gedanke reifte in meinem Kopf zu einem Plan für 2012. Wer soviel im Social Web unterwegs ist wie ich, der bekommt ein Auge für gewisse Dinge, für Probleme und deren Lösungen, für gute und innovative Ideen, aber auch für schlechte Umsetzungen oder ganz fehlende Konzepte. Diese Erkenntnisse möchte ich gerne als Social Media Consultant weitergeben.
Wie soll das genau aussehen?
Ganz ehrlich? Das werden wir sehen! Das hängt natürlich sehr stark vom Bedarf des jeweiligen Unternehmens ab. Welche Aktivitäten wurden schon gestartet, wer ist dafür verantwortlich, was sind die Ziele, welche Erwartungshaltung haben die Verantwortlichen an mich? Vorstellen kann ich mir viele Dinge. Von einem kompletten Kaltstart über eine Analyse bestehender Konzepte bis hin zu Ausarbeitung und Erklärung von Social Media Guidelines. Auch ganz grundlegende Fragen wie: Welche Inhalte sind für welche Plattform geeignet, wie kommuniziere ich richtig mit Kunden im Social Web oder was tun im Krisenfall würde ich gerne beantworten.
Ich werde mich zudem an Projekten beteiligen, bei denen verschiedene „Social Media Architekten“ ein gemeinsames Werk erschaffen. Dazu baue ich mir gerade ein Netzwerk auf und werde in den nächsten Woche viele Gespräche führen. Vielleicht bist Du ja auch dabei….?!
Anregungen, Vorschläge, Tipps und Angebote sind ausdrücklich erwünscht!
Und was habt ihr euch für 2012 vorgenommen?
Wer sich dafür interessiert, was andere Blogger aus 2011 mitnehmen und für 2012 planen, sollte sich die Blogparade „Bloggen – Rückblick 2011 und Ausblick 2012“ von Robert Basic mit jetzt 20 Teilnehmern nicht entgehen lassen.
3 Antworten zu “Mein Plan für 2012: Altes bleibt, Neues kommt”
Hej Falk,
es ist gut zu lesen, dass ein erfolgreiches Jahr hinter dir liegt. Die Schwerpunkte werden sich verschieben, das ist völlig normal. Ende und Anfang liegen eben so nah beieinander. Ich wünsche dir für deine berufliche Perspektive alles Gute.
Im Übrigen ist es egal, wie oft hier geschrieben wird – mir zumindest. Ich werde es auch 2012 lesen. Im Ernst, mach dir über die Frequenz keine Sorge, nicht jede Hütte muss einer Bahnhofshalle gleichen.
Für 2012 wünsche ich dir viel Glück, gerade so viel, dass Du deine Ziele für Dich erreichst. Das Quenchen, was man eben benötigt, damit es anstrengend ist aber gleichzeitig eine riesen Freude bereitet.
Als dann,
Kai
Hallo Kai,
vielen Dank für Deine netten Worte und die Wünsche.
Wir haben ja auch schon das eine oder andere Gespräch in diese Richtung geführt, so dass Dich mein Plan für 2012 sicher nicht vollkommen überrascht hat.
Mir ist es einfach ein Bedürfnis Dinge zu verbessern, die mit einfachen Mitteln so viel besser sein könnten als sie es augenblicklich sind. Auch dieses Denken wird Dir nicht fremd sein – das habe ich bei Dir in unseren vielen Gesprächen auch immer wieder zwischen den Worten herausgehört.
Ich wünsche Dir für 2012 auch den Erfolg, den Du 2011 vielleicht noch nicht so hattest. Habe eine Vision, glaube fest an sie und setze sie einfach um!
Liebe Grüße,
Falk
[…] Falk Hedemann / Wissenssucher: Mein Plan für 2012: Altes bleibt, Neues kommt … Und natürlich bin ich auch sehr froh, dass ich eines meiner Jahresziele erreicht habe, […]